Der internationale Trend des Stadt-Gärtnerns

Ein weiterer Ansatz, bei dem Menschen, hier hauptsächlich in urbanen Ballungsräumen, eine Schaufel in die Hand nehmen und  zumindest teilweise ihr Gemüse und Obst selber anbauen, ist Urban Gardening. Gärtnern mitten in der Stadt, auch City Farming genannt, ist eine  international wachsende Bewegung: Gemüse, Kräuter und auch Obst werden zur (teilweisen) Selbstversorgung individuell oder in Gemeinschaftsgärten - angebaut, gepflegt und geerntet. Warum den Stolz auf selbstgezogenen Salat nur den Gartenbesitzern auf dem Land oder am Stadtrand überlassen, wenn auch Stadtbewohner das Verlangen nach frischem, guten Essen haben? Hierfür stellen immer mehr Städte (z.B. Barcelona oder Berlin) Flächen zur Verfügung, auf denen die Menschen individuell ihre Pflanzen anbauen können. Je nach Lust, Geschmack und natürlich Jahreszeit. Gerade in Zeiten der Urbanisierung ist ein mitten in der Stadt gemeinsam gestalteter Gemüsegarten auch ein Beitrag zu nachhaltigem Umgang mit unseren Ressourcen. Außerdem bietet er Entschleunigung, erlaubt den Genuss von  Selbstgepflanztem, sowie die Begegnung bisher vielleicht anonymer Nachbarn. Gemeinsame Gartengestaltung bildet wertvollen Erlebnis- und öffentlichen Erholungsraum für Menschen. Er bringt Zeitwohlstand, aber auch eine stadtökologische Bereicherung der Biodiversität. Miteinander bewerkstelligter Anbau schärft auch das Verständnis für landwirtschaftliche Erzeugnisse und ist letztlich auch ein Beitrag des Einzelnen zum Klimaschutz. Natürlich ist es immer noch besser, man kann seine Pflanzen an einem Ort anpflanzen an dem nicht Tausende Autos samt ihrer Abgase an einem Tag vorbeirasen, trotzdem muss man sich einfach eingestehen, dass dies für die meisten Menschen sogar hier bei uns in Deutschland Utopie wäre. Und außerdem ist es in jedem Fall besser, man nimmt die Produktion des eigenen Essen selber in die Hand, als man kauft alles immer nur blind im Supermarkt und hat keine Ahnung was man eigentlich isst. Also liebe Leser - Schluss mit den Ausreden, raus an die frische Luft und machen Sie sich die Hände schmutzig. Sie werden es nicht bereuen, denn es gibt kaum etwas Schöneres, als sich Essen aus der eigenen Erzeugung schmecken zu lassen.